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Viele Tote bei Bombenanschlag in Hazara–Bewohnten-Viertel  in Quetta Pakistan.

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Einen Monat nach einer Anschlagsserie sind in der pakistanischen Stadt Quetta erneut viele Menschen durch eine Bombe getötet worden. Die Opfer waren alle schiitische Hazara.

Muss ich so zerstückelt werden, dass ich ein Hazara bin?

 

Bei einem Bombenanschlag im Südwesten Pakistans sind mindestens  120 Menschen getötet worden. Mehr als 180 wurden bei der Explosion verletzt, teilte die örtliche Polizei mit.

Der Anschlag ereignete sich in einem Stadtviertel Hazara Town von Quetta, in dem viele Hazara Stämmige schiitischer Glaubensrichtung wohnen. Am späten Nachmittag explodierte der Sprengsatz auf einem Gemüsemarkt, auf dem viele Menschen einkauften. Durch die Wucht der Explosion wurde ein großes Gebäude zerstört, zahlreiche Läden wurden beschädigt, wie ein Polizeichef sagte. Unter den Toten und Verletzten waren viele Frauen und Kinder.

Zum Versteck des Sprengsatzes gibt es mehrere Angaben. Die Nachrichtenagentur dpa schreibt unter Berufung auf die Polizei, dass die Bombe in einem Wasser-Tankwagen versteckt gewesen sei. Die Agentur Reteurs berichtet, der Sprengsatz sei auf einem Motorrad befestigt und durch eine Fernsteuerung gezündet worden. Andere Quellen sprechen davon, dass er in einer Rikscha versteckt gewesen sei.

Die BBC zitiert einen Polizisten mit dem Worten, das Ziel des Anschlags sei die Gemeinschaft der schiitische Hazara gewesen. Auch nach einem Bericht des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera galt der Anschlag den Schiiten. Zu dem Anschlag bekannte sich die sunnitische Extremistengruppe Lashkar-e-Jhangvi, die von einheimischen Geheimdiensten als zunehmende Bedrohung für die Stabilität in der Region angesehen wird.

Es wird auch vermutet, dass die belutschische Liberal Armee (BLA) dahinter steckt. Die Belutschische Liberal Armee (BLA) will die Provinz Belutschistan von pakistanischen Teil trennen und einen eigenen Staat gründen.

Es waren mehrere Drohungen von BLA gegen die Hazara Bevölkerung in Quetta, das die Hazara und Paschtunen irgendwann Belutschistan verlassen.

Quetta ist die Hauptstadt der öl- und gasreichen Provinz Belutschistan. Dort kämpfen seit Jahren nationale Einsatzkräfte gegen Unabhängigkeitskämpfer und islamitische Aufständische. Zudem gibt es regelmäßig gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Sunniten und Mitgliedern der schiitischen Minderheit. Sunnitische Extremisten haben zuletzt verstärkt Anschläge auf schiitische Hazara verübt.

Mitte Januar hatte Pakistans Regierungschef Raja Pervez Ashraf die Provinzregierung entlassen, nachdem bei einem Doppelanschlag in Quetta mehr als 90 Hazara getötet worden waren.

Familien der Opfer hatten sich damals aus Protest gegen den fehlenden Schutz durch die Regierung tagelang geweigert, ihre Toten zu bestatten und stellten dutzende Särge in der Hauptstraße von Quetta auf.

Quelle: die Zeit.de, Süddeutsche.de

Foto: quetta.blogfa.com